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Vor laufender Kamera: Peinliche Panne bei Vista-Präsentation

Eine pünktliche Auslieferung des neuen Microsoft-Betriebssystems Windows Vista wird immer unwahrscheinlicher: Bei einer Demonstration der neuen Spracherkennung von Vista vor Wall Street-Journalisten versagte das neue Betriebssystem – und Microsoft sucht fieberhaft nach einer plausiblen Erklärung.

Eigentlich erwarteten die Wall Street-Journalisten, die der Einladung von Microsoft zum Firmensitz nach Redmond gefolgt waren, Aussagen zum laufenden Geschäft und Microsofts Reaktion auf die jüngsten Projekte von Google und Co. Doch der Software-Riese wollte die Gelegenheit auch nutzen, um der Presse die Überlegenheit seines neuen Betriebssystems zu demonstrieren.

Das allerdings geriet dann zum Fiasko, wie einst die fast schon legendäre Vorstellung von Windows 98: Damals stürzte das brandneue Betriebssystem bei der Live-Demonstration vor hunderten Journalisten und laufenden Fernsehkameras ab und Microsoft-Gründer Bill Gates stand gleich neben dem Rechner auf der Bühne. Peinlicher ging es nicht.

Die Panne bei der Demonstration vor den geladenen Finanz-Journalisten geriet ähnlich spektakulär: Gezeigt werden sollte die in Vista eingebaute Spracherkennungssoftware. Das Unglück nahm seinen Lauf als ein Microsoft-Mitarbeiter die ersten beiden Wörter ins Mikrofon sprach. Statt "Dear Mom" gab die Spracherkennung "Dear Aunt" aus. Bei dem Versuch von Microsoft-Mitarbeiter Shanen Boettcher diesen Fehler mit dem Befehl "Fix Aunt" zu beheben, entwickelte die Spracherkennung von Windows Vista ein Eigenleben und ergänzte stattdessen ohne logischen Zusammenhang die Worte "Let's set".

Von da an ging alles schief. Gleich dreimal wiederholte der Microsoft-Mitarbeiter den Befehl "Delete that" doch anstatt irgendetwas zu löschen, passierte nichts áuf dem Bildschirm. Dafür setzte das Gelächter der anwesenden Journalisten ein. Mit dem Befehl "select all" sollte dann nochmal alles korrigiert werden, doch anstatt alles bisher geschriebene zu markieren, ergänzte Vista den völlig sinnfreien Satz "so double the killer delete select all". Die Journalisten kannten kein Halten mehr und amüsierten sich lautstark.

An dieser Stelle brach Microsoft die Vorführung der Spracherkennung ab – und sucht seitdem nach einer Erklärung für die Panne. Der Konzern macht die Umgebungsgeräusche für die fehlerhafte Erkennung verantwortlich. Doch obwohl Microsoft darum bat, die Videoaufzeichnung der Pressekonferenz nicht auszustrahlen, tat der US-Wirtschaftssender CNBC - pikanterweise ein Schwestersender des von Microsoft-geführten Nachrichtensenders MSNBC - genau dies und bewies damit, dass im Saal völlige Stille herrschte als die Vorführung begann.

Dennoch bleibt Microsoft offiziell weiterhin bei den störenden Umgebungsgeräuschen als Fehlerquelle. Im Internet hingegen kursieren inzwischen inoffizielle Statements von Microsoft-Mitarbeitern, die den zu laut gestellten Lautstärkeregler des Mikrofons als Fehlerquelle ausgemacht haben wollen. Dass man sich einen so lapidaren Fehler bei der Präsentation seines wichtigsten Software-Produkts seit Jahren erlaubt, klingt aber ebenfalls wenig glaubwürdig.

Und so erscheinen jüngste Aussagen von Microsoft, dass man den Start des neuen Betriebssystems Windows Vista jederzeit noch einmal verschieben werde, wenn es nötig sein sollte, in ganz anderem Licht. Bislang soll Vista für Privatkunden im Januar 2007 verfügbar sein. Die Branche rechnert aber mit einer weiteren Verspätung.


Hier das Video:

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